Ich wollte es ja nie so weit kommen lassen, aber nun hat es mich auch erwischt. Nie hätte ich mir erträumen lassen, dass ich tatsächlich mal aufgrund meiner Hollywoodausmaße erreichenden Berühmtheit angesprochen werde. Verrückt, wie sich die Zeiten ändern. Ein Sprung auf unbekanntes Terrain. Ich mache Werbung und das für euch sogar ganz transparent. Warum? Weil das Produkt toll ist und ich mir meinen Arsch abgefreut habe. Anstatt wissen zu wollen, um welches Produkt es sich denn eigentlich handelt, höre ich euch schon fragen: „Was haste denn dafür bekommen?“ Deshalb: Ein kurzer Überblick über die Kohle, Rahmenbedingungen und vielleicht ein paar Tipps zum richtigen Umgang mit Werbung und der Freude daran
Ja, ich weiß, nahezu jeder Blog neigt dazu, überall Werbung unterzubringen. Da werden Banner gepflastert wie Mosaiksteine, die eigene Biografie wird mit Amazon-Links für den besten Lidschatten versehen und nebenbei kann man auch noch das Buch des Bloggers oder der Bloggerin kaufen. Konsum kennt keine Scham und keine Grenze. Selbst Instagram ist nicht mehr sicher. Da werden einfach die Anbieter verlinkt. Bringt mehr Klickzahlen und diverse Labels haben dafür nicht mal etwas bezahlt. Da haben wir sie wieder: die berühmte Win-Win-Drecksmistblödsinngeschichte.
Von der Kündigung zur Schokolade
Hier mal ein Beispiel einer sehr fragwürdigen Win-Win-Situation: Es ist Samstag. Ein guter Tag zum Posten. Der Artikellink einer bekannten Bloggerin wird in jedem Bloggerforum und in jeder Facebook-Blogger-Gruppe gepostet. Gleichzeitig natürlich. Toll: Überall liest man genau das gleiche. Man denkt schon, man sei noch immer blau – oder halt schon wieder. Die Überschrift schwafelt vielversprechend etwas über Kündigung und Neubeginn. So weit, so gut. Ich bin neugierig. Zwei Klicks später erfahre ich dann im Artikel, wie geil die neue Yogurette ist und dass es da ganz tolle Möglichkeiten gibt, die Verpackungen selbst zu designen. Ich lese den Artikel tatsächlich zwei Mal. Der war so daneben, dass ich schon wieder an Sarkasmus dachte und der „Das-soll-wahrscheinlich-lustig-sein“-Gedanke auftauchte. Es amüsierte mich beim zweiten Mal aber leider noch immer nicht. Ganz im Gegenteil, ich war richtig frustriert. Nicht mal der Anbieter kann davon noch profitieren, denn die Bandbreite der Leser disst seither nicht Yogurette oder das Unternehmen, sondern einzig und allein die arme Bloggerin. All die Aufmerksamkeit wandelt sich in ein modernes Blog-Mobbing. Ob es das wirklich Wert war?
Maß und Muße
Es wird auf diversen Blogs ja nicht nur Werbung gemacht, sondern sogar darüber gesprochen. Auf verschiedenen Seiten gibt es Tipps zum richtigen Umgang mit Anbietern, ab wann Werbung als solche gekennzeichnet werden muss, welche Anbieter besonders geile Sachen raushauen und von welchen die Bloggerwelt am wenigsten profitiert. Alles schön. Wenn man es im großen Stil machen will. Alles Quatsch sage ich, die wahrscheinlich niemals einen Lippenstift, Schokolade oder neue High-Heels zugeschickt bekommt (ich freue mich übrigens IMMER über REISEN – weit, weit weg).
Ich wurde vor einigen Wochen von dem Kater Likoli höchstpersönlich per E-Mail kontaktiert. Mit bestimmten Katzen-Tastaturen kann ich mir das gut vorstellen, wie er bereits selbst mitteilte, müssten auch Katzen mit der Zeit gehen. Der gute Kater hat einen eigenen Online-Shop mit seinem Namen eröffnet. Mit einem leicht schnurrenden Unterton bot mir der Kater an, eins seiner stylischen und lustig-philosophischen T-Shirts auszusuchen und in einem Beitrag zu erwähnen. Auf meine Rückfrage, wie umfangreich ich das Unternehmen (beziehungsweise den Kater…) erwähnen sollte, wurde mir sehr kulant geantwortet – es war denen sinngemäß wirklich egal. Und wenige Tage später erschien das T-Shirt. Neben einer total süßen Verpackung habe ich einen Lolly bekommen, ein fettes Danke und mein erwähltes T-Shirt. Es passt gut, sieht toll aus und fühlt sich auch noch gut an. Und aufgrund all dieser tollen Merkmale und der einwandfreien sowie sympathischen Kommunikation, mache ich jetzt hier und heute Werbung. Es gibt wirklich schöne Shirts auf der Seite. Manchmal lustig, schräg, bunt und häufig leicht philosophisch. Und es gibt natürlich Katzen. Was will man mehr?
Hier noch ein paar Facts in einer kurzen Übersicht:
- Themen der T-Shirts: GEN-Y-freundlich – sprich: bunt, einfarbig, kreativ und einzigartig mit Schrift, Bildern oder „Kunst“.
- Lieferzeit: 1 – 2 Werktage.
- Preis: Durchschnittlich 19,95 Euro pro T-Shirt.
- Größen: Sowohl für Herren als auch Damen von S bis 3XL.
- Design: Die Designs stammen von Künstlern aus aller Welt und werden von den Besuchern der Seite gewählt. Abstimmungen über aktuelle Designs findest du auf der Internetpräsenz des Katers.
Du bist selber kreativ?
Mal abgesehen von den kreativen Motiven – das Unternehmen könnte dich sogar in den Gestaltungsprozess miteinbeziehen. Kein Witz: Wenn du Bock hast, dich dem Kater anzuschließen und auch die Welt verschönern zu wollen, darfst du dem Kater gerne Beispiele deiner Arbeit vorbeischicken. Wenn du eher kreativ aussiehst, es aber nicht wirklich bist, kannst du es auch gerne mal als Model bei Lokoli probieren. Alle nötigen Infos bekommst du auf Likoli-Seite.
Was habe ich für diese Form der Werbung bekommen?
Das T-Shirt, einen Lolly und Freude. Mir reicht das. Ich weiß, dass nun viele aufstöhnen und sagen, dass es dem Bloggerruf schadet, Werbung kostenfrei zu machen. Aber mal ganz ehrlich, mich zwingt doch niemand dazu, Werbung zu machen. Mein Bestreben war es von Anfang an, diesen Blog nicht mit Werbebanner zuzubomben. Ich wollte auch keine Kohle damit verdienen – tue ich übrigens auch noch immer nicht. Ich habe nun eine sehr angenehme erste Erfahrung mit so etwas gemacht und freue mich auch total darüber. Neben all den wertvollen Tipps anderer Blogger glaube ich auch daran, dass Werbung Spaß machen kann, wenn man sich für das Produkt begeistern kann. Ich würde nicht mal im Traum daran denken, für etwas Werbung zu machen, was so gar nichts mit mir zu tun hat. (Obwohl… So ein Artikel über tolle, neue elektrische Laubsägen mit mitgelieferten Führungsschienen und hoher Leerlaufhubzahl wären vielleicht genau das Richtige… Vielleicht… Oder…?) Die T-Shirts fand ich mit all den Sprüchen, Insider-Witzen und lustigen Protestgrafiken schon sehr Gen-Y-orientiert und ich musste sehr lachen, als ich ein paar Sprüche las, weil sie sich doch einfach in unser Leben eingeschlichen haben und sie jeder unserer Generation einfach versteht. Ich gehe jetzt mit meinem T-Shirt und einem Kaffee in die Stadt und freue mich wahnsinnig.
Wie sind denn deine Erfahrungen mit Werbung auf dem Blog? Hättest du das auch kostenlos gemacht? Oder hört da der Spaß auf?
- Foto 1: pexels.com / kaboompics.com CC0-Lizenz
- Foto 2: Eigenaufnahme im bezaubernden Hof bei Sonnenschein.
- Foto 3: pexels.com / kaboompics.com CC0-Lizenz
12 Kommentare
Ja, ich mache tatsächlich auch manchmal Werbung! Aber nicht weil andere das möchten und mich fragen, sondern weil ich irgendwelches Zeug geil finde und deswegen aller Welt mitteilen möchte „Hier, guck dir dat mal an! Findisch jut!“
Wichtig war mit dabei immer, dass die ganze Sache ohne finanziellen Beigeschmack läuft. Wenn ich etwas gut finde, dann erzähle ich das gerne weiter, da möchte ich auch keinen Cent für sehen. Entweder ich stehe hinter dem was ich empfehle, oder ich lasse es!
Ein Shirt geschenkt bekommen finde ich ok, würde es mir aber auch selbst kaufen.
PS: Mir fällt gerade auf, mein eigenes Blog hat bis heute kein Bild von mir gesehen 😀
Sehe ich absolut genau so! Schön, dass ich da nicht alleine mit stehe 🙂
Ich habe tatsächlich noch ein paar Shirts von diesem Anbieter im Kopf, die ich mir noch kaufen werde. Vielleicht folgt bald „selbstgekaufte Werbung“ 😉
Schönen Abend wünsche ich dir noch!
Finden deine Einstellung einfach cool – „Immer die kleinen Freuden aufpicken, bis das große Glück kommt“ -und dazu gehört REISEN 😉
LG
Alex & Birgitta
Merci!! Die Rubrik „Reisen“ werde ich vielleicht auch bald noch für mich entdecken!
Ihr habt einen schönen Blog 🙂
Morgen,
ich kann nur für meinen Blog sprechen und ggf. ein wenig für „uns“ Sportblogger. In der Regel gibt es von den Agenturen Testmaterial (Schuhe, Bekleidung, Ausrüstung) die wir dann auch behalten nach dem Test. Das ist der „Lohn“ hierfür, wobei sich Laufschuhe oder Bekleidung die man über viele Kilometer getragen hat, auch schlecht weiter verwerten lassen für die Agenturen. Bei hochwertigeren Ausrüstung wie Sportuhren etc. handelt es sich meistens um Teststellungen die wieder zurück gehen und deren Testzeitraum begrenzt ist.
Wirkliches Geld habe ich bisher nur für sog. sponsored Posts gesehen, sprich die vom Thema oder sogar komplett vorgegeben sind durch Agenturen.
Ob ich da jetzt repräsentativ bin kann ich aber nicht sagen, da ich zwar bei den Kollegen immer wieder Testmaterial sehe wir uns aber auch nicht im Details über die Konditionen unterhalten.
Ich jedenfalls kann gut damit leben für einen Laufschuhtest „nur“ die Laufschuhe zu bekommen und nicht noch eine Aufwandsentschädigung, immerhin spare ich mir so im Idealfall bis zu 180€ pro Paar Schuh und Laufschuhe kann man als Läufer eh immer brauchen. Manche Blogger sind der Meinung sich die Zeit die sie für die Tests investieren bezahlen zu lassen, was vollkommen ok ist. Mir persönlich erschließt sich in meinem Bereich da der Sinn nicht ganz, denn ich (persönlich) investiere außer fürs Verfassen der Beiträge keine Extrazeit für Tests. Ich gehe eh zum Lauftraining und spule die Woche über meine Kilometer ab. Solange ich das mit den Tests vereinbaren kann ist alles ok für mich, sollten jetzt zwei oder drei Trainings dank Testschuh total in die Hose gehen, ist das aber wohl noch etwas anderes.
Gruß
Sascha
P.S. wir als Blogger müssen uns halt schon im Klaren sein dass wir ein Teil der Werbestrategie der Unternehmen sind und das Material nicht aus purer Nächstenliebe bekommen. Aber wenn man damit leben kann ist das ok.
Oh wow! Laufschuhe als Sportblogger zu bekommen ist auch absolut passend. Ich glaube auch, dass manche Blogger extrem viel Zeit für den Produkttest investieren. Letztendlich ist es wahrscheinlich immer abhängig davon, was am Ende dabei raus kommen soll. Wenn ich gefragt werden würde, einen umfangreichen Produkttest zu verfassen, würde ich höchstwahrscheinlich schon darüber nachdenken, ob mir das Produkt dafür reicht. Dein P.S. dabei im Hinterkopf zu behalten, finde ich super wichtig! Danke für deinen Senf, Sascha!!
Danke für deinen Artikel.
Leider leider wusste ich direkt welche Bloggerin du meinst, schon vor der Jogurette, die das ganze dann komplett klar gestellt hat. Im großen und ganzen habe ich nichts gegen Werbung auf Blogs, vor allem nicht auf größeren Blogs. Aber sie muss zum Content passen, der Artikel muss Mehrwert haben und das hatte der Jogurette-Artikel einfach nicht. Eine andere Bloggerin hat zum Beispiel Werbung für ein Smartphone von Samsung gemacht, sie hat einen Artikel geschrieben zum Thema Smartphone-Fotografie mit viel Mehrwert, in dem das Telefon halt erwähnt wurde. Sowas finde ich gut, denn Fotos kann man ja auch mit anderen Handys machen und der Artikel dazu war toll, die Jogurette-Geschichte stank für mich ehrlich gesagt auch sehr. Vor allem da besagte Bloggerin ständig Artikel postet wie authentisch sie denn sei und das ein Blog davon lebe. Sorry nein…
Liebe Grüße
Ruth
Danke für deinen Senf, Ruth!
Dann muss ich eventuell noch einmal nachlesen, was bei der Bloggerin rausgekommen ist.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass ein Artikel zum Thema „Smartphone-Fotografie“ mir gar nicht als Werbung aufgefallen wäre. 🙂 Spannend – welche Bloggerin war das denn?
Liebe Grüße!
Hey Farina,
das war dieser Artikel von der lieben Valerie:
http://simple-et-chic.de/7-tips-to-improve-your-instagram-photos/
Liebe Grüße
Ruth
Eine Freundin von mir ist Redakteurin in einer Tageszeitung. Und sie hat mir mal erzählt, was man da alles so „zugesteckt“ bekommt. Das geht von Stadiontickets über Bücher, Kinokarten bis hin zu kostenlosen Leihwägen und sogar Wochenendtrips. Bei den großen Magazinen ist das noch viel krasser und die Artikel, die durch solche Beigaben entstehen, sind nicht immer gekennzeichnet.
Ich finde die Diskussion um Blogwerbung oft übertrieben, genauso wie manche Blogwerbung an sich.
Artikel über den exklusiven Produkttest von wunderbaren Tütensuppen sind sehr fad.
Shirts vom Kater Likoli sind aber richtig schön und der Kater ist mehr als charmant.
LG
Sabienes
Hahaha..ich musste spontan an einen (leider richtig schlechten) Artikel denken, der sich mit Tütensuppe auseinandergesetzt hat!
Vielen Dank für deinen Senf!!
Liebe Grüße!